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Das Repertoire, welches wir spielen ist sehr vielseitig, hat aber auch Schwerpunkte, die sich zum Einen daraus ergeben, dass wir in einer Kirchengemeinde spielen und Gottesdienste die Orte unseres Wirkens sind. Zum Anderen ergeben sie sich aus der Spielweise, die ursprünglich für die Blockflöte gedacht war und aus den intuitiv zugänglichen Spielweisen. Hat man sich erst mal von der klassischen Spielweise mit vorgegebenen Taktschema gelöst, erkennt auch ein Laie schnell den Reiz der Renaissance-Stücke und deren vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten. Diese führen zu einem homogenen Ensembleklang und während des Spiels erkennt jeder bald seine Rolle im Zusammenhang mit den Mitspielenden. Dieses fördert auf intuitive Weise das aufeinander Hören und das miteinander Agieren. Die Stücke werden nicht mehr durchgezählt und abgespielt, sondern führen zu einem wechselseitigen Dialog mit Rede, Gegenrede, Frage und Antwort usw.
Darauf aufbauend versteht man immer besser modernere Blockflötenstücke oder Adaptionen für Blockflöte zu spielen. Die meisten unserer Stücke sind aus der Zeit zwischen 1550 und 1650. Völlig im Kontrast dazu stehen zeitgenössische Stücke etwa ab 1980. Aber es gibt auch Romantische Musik (z.B. Grieg), die sich ausgezeichnet auf Blockflöten wiedergeben lässt. Merkwürdigerweise hatten wir die größten Schwierigkeiten, Stücke von Bach ansprechend und effektvoll aufzuführen.
Bei der Auswahl der Stücke spielt auch immer der Gesichtspunkt eine Rolle, ob sich mit einem Stück neue musikalische Erfahrungen und Einsichten vermitteln lassen. Dieses ist mir ein großes Anliegen! Und, was will man denn mehr, wenn am Ende einer Probe oder am Ende einer Aufführung alle anerkennend sagen: "Dass ein Blockflötenensemble solch schönen Klang entfalten kann, haben wir bisher nicht gewußt".